
Lucida
Unter Schwarzlicht wird der Körper nicht zu Fleisch, sondern zu einer Fackel - ein Glühen, ein Echo, eine Fata Morgana. Lucida sucht nach der Schwelle, an der sich die Form auflöst.
Bei Lucida geht es nicht um Licht - es geht um Transformation. Es fängt Körper ein, die sich in Glühen, Mythen und Pigmenten auflösen. Lucida erforscht die glühenden Schwellen des Sichtbaren, wo das Licht den Körper nicht nur beleuchtet, sondern ihn in eine Landschaft aus Pigmenten, Glitzer und Phosphoreszenz verwandelt. Jedes Bild ist ein Ritual, ein Übergangsritus zwischen dem Gesehenen und dem Gefühlten.
Diese unter ultraviolettem Licht mit fluoreszierenden Körperfarben aufgenommene Serie von Burak Bulut Yildirim stellt eine radikale Abkehr von seinen eher architektonischen Aktkompositionen dar. Hier löst sich der Körper in Neonuniversen, kosmischem Staub und traumhaften Partikeln auf. Gesichter sind wie mythologische Masken geschmückt, Körper schimmern wie Konstellationen. Lucida erinnert an die leuchtende Ekstase der Unendlichkeitsräume von Yayoi Kusama, an die Mystik von Caravaggios Hell-Dunkel-Malerei und an die viszerale Intensität des neonbeleuchteten Kinos. Diese Fotografien stellen den Körper nicht dar - sie transzendieren ihn. Das Fleisch wird zu einer abstrakten Leinwand, zu einem lebendigen Nebel. In einigen Bildern leuchtet die Mutterschaft wie ein göttliches Geheimnis, in anderen verflüssigt die Bewegung die Identität.
Als Teil einer fortlaufenden Zusammenarbeit mit Tänzern, Performern und Körperkünstlern geht Lucida mit der Fotografie über die Dokumentation hinaus - hin zur Alchemie. Jeder Abzug in limitierter Auflage ist ein Relikt der Transformation, ein visuelles Artefakt der Macht des Lichts, die Wahrnehmung zu verändern. Für Sammler ist Lucida nicht nur eine Serie - es ist ein elektrischer Traum, der auf Papier festgehalten wurde.
Alle Projekte / Ausstellungen
Nicht nackt, sondern neu interpretiert. In UnNude wird das Fleisch zur Form, und das Begehren verblasst zur Geometrie.
Die Nische ist ein Raum des zärtlichen Rückzugs, in dem die Stille in Stoffen, Ecken und Atemzügen widerhallt.
Der Körper wird wieder wild. Otherlands lässt die Figur in Licht, Stein und dem Mythos der Natur verschwinden.
Elsewhere folgt dem Körper durch die Schatten der Stadt - unbemerkt, ungestillt, unwirklich.
Ein Körper, gefangen zwischen Erinnerung und Auslöschung. Antemortem spürt dem weichen Rest des Lebens nach, bevor es in die Stille entgleitet.
Das Verlangen spricht in Farbe. Crave malt den Körper mit Sehnsucht, jedes Bild zittert zwischen Hitze und Hunger.
Keine eingefrorenen Momente, sondern Echos in Bewegung. Motus fängt den Körper im Fluss ein - zwischen Geste, Erinnerung und Atem.
Unter Schwarzlicht wird der Körper zum Flackern - ein Glühen, ein Echo, eine Fata Morgana. Lucida sucht nach der Schwelle, an der sich die Form auflöst.
Melancholie schreit nicht - sie verweilt. Diese Bilder tragen Stille in sich, wie ein zu lange angehaltener Atem.