Nur du bist nah, wenn alles weit weg ist

Nackte Körper, stille Landschaften und die Nähe der Sehnsucht.

Im Frühjahr 2020, als sich die Welt in die Innenräume zurückzog, kehrte ich - emotional - an die Orte zurück, die ich einst in aller Stille fotografiert hatte.

Als wir während der Pandemie in unseren einsamen Zimmern lebten, wurden wir daran erinnert, dass wir ein Teil der Natur sind. Diese Serie ist ein Produkt dieser Erinnerung. Das gemeinsame Gefühl, das diese über viele Jahre hinweg aufgenommenen Fotografien verbindet, ist das Bedürfnis, etwas Reales zu berühren - unsere Wurzeln - zu einer Zeit, als sich alles weit entfernt anfühlte. Deshalb ist es keine Aufzeichnung der Isolation, sondern eine Reise in die Nähe.

Hier gehört der menschliche Körper zur Landschaft. Er ist kein Besucher, sondern ein Teil der Erde, des Wassers und des Steins. Jede Fotografie fängt einen stillen Dialog zwischen dem Körper und den Elementen ein. Es handelt sich nicht um einen Akt der Eroberung, sondern um ein Gefühl der Zugehörigkeit.


Die Natur spricht nicht in Worten, und ich auch nicht. Dies sind keine pandemischen Fotos, sondern eine Erinnerung an das, was unter unserer Sehnsucht noch pulsiert. Eine stille Nähe. Ein Mensch in der Wildnis, nicht als Besucher, sondern als Teil des Bodens, der Brise, der Dämmerung.

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"Andere sind weg, wenn sie weg sind;
Wenn alles verschwunden ist, bist nur du mir nahe." Dichter Oktay Rifat